Darm/Essen

 

Depressionen, Neurodermitis, Gastritis, Bronchitis, Leberintoxikation, Cystitis, Arthritis, Herzrhythmusstörungen, Sinusitis - was können alle diese Krankheitsbilder gemeinsam haben?

 

Gar nichts - werden Sie vermuten!

 

Bei diesen Beschwerden kann es doch keine auffälligen Gemeinsamkeiten der Symptomatiken und Zusammenhänge geben. Für jede dieser Krankheiten gibt es Spezialisten und unterschiedliche Disziplinen der Heilkunde.

So könnte für  Neurodermitis der Dermatologe zuständig sein, für Depressionen ist womöglich eine Psychotherapie sinnvoll.

 

Wenn jedoch keine markante Besserung bei Beschwerden eintritt, beginnt sehr oft eine lange Patientenkarriere mit hohem Leidensdruck und Frust. Viele werden ohne klaren Befund von einem Spezialisten zum nächsten weitergereicht.

 

Warum das so ist ?

 

Weil ein zentrales Organ zu wenig Beachtung findet - unterschätzt und sogar missachtet wird:

 

der Darm!

 

Der Darm ist weit mehr als nur ein Organ in seinem anatomischen Aufbau. Er gibt einer Symbiose von unterschiedlichsten Lebensformen eine Heimat, die uns ursächlich beeinflusst.

Diese Darmflora, besser ist die heutige Bezeichnung Mikrobiom für dieses Ökosystem, ist eine Gemeinschaft von Trillionen von Lebewesen in ihrem eigenen Lebensraum. Das sind unzählige Bakterien, Pilze und andere Lebewesen, wobei bis heute noch nicht alle Arten erkannt und bekannt sind. Viele kommen nur in diesem Ökosystem vor.

Die Gesamtmasse kann bis zu zwei Kilo unseres Körpergewichtes ausmachen.

 

Auf einer Länge von fünf bis sieben Meter besitzt der Darm durch feine Oberflächenstrukturen, den Darmzotten, eine innere Oberfläche von 400 - 1000 Quadratmetern ( ein Tennisplatz bringt es auf ca. 260 Quadratmeter), auf der sich die Verdauung und damit die Versorgung des Organismus mit den notwendigen Nährstoffen und Körperbausteinen  abspielt.

 

Biologisch gesehen ist das Ökosystem im Darm als Außenwelt zu betrachten. Diese Bakterien und Pilze leben in der "Röhre" Darm auf unserer Schleimhaut. Nur wer diese Schleimhaut überwindet, "betritt" uns.

Das erklärt auch, warum jemand organisch gesund sein kann, sich jedoch krank fühlt. Es quält das kranke Ökosystem im Darm.

Das Darmmikrobiom lebt nicht in uns, sondern genaugenommen auf uns. Diese Sicht ist entscheidend für Behandlungen.

Es bedarf eines ausgewogenen Systems der Balance, um den Aufgaben gerecht werden zu können.

Wird dieses Gleichgewicht durch äußere Einflüsse, wie Nahrung (z.B. ein Überangebot von Kohlehydraten), durch Medikation (z.B. Antibiotika, Säureblocker, Abführmittel), durch ungesunde Lebensweise und Stress beeinträchtigt, kommt es zu Fehlbesiedelungen im Darm. Schädliche Bakterienstämme verdrängen die nützlichen und notwendigen.

Diffuse Schmerzen, Blähungen, Übelkeit, Entzündungen der Darmwand und mehr sind die Auswirkungen.

 

Auch sind achtzig Prozent aller immunkompetenten Zellen unseres Körpers  hier angesiedelt. Das Darmmikrobiom übernimmt zu einem Großteil das Training unseres Immunsystems.

 

Gleichzeitig umgibt die Verdauungsorgane ein Geflecht von Neuronen, das in seiner Komplexität und Bedeutung dem zentralen Nervensystem von Gehirn und Rückenmark um nichts nachsteht. Es laufen mehr Signalketten vom "Bauchhirn" ins Gehirn als umgekehrt.

 

Sich über diese Zusammenhänge klar zu werden, seinen Lebensstil und die Nahrung darauf einzustellen, sein Darmmikrobiom, wenn nötig, nachhaltig zu sanieren, ist ein entscheidender Beitrag zur eigenen Gesundheit.

 

Nicht "Entschlacken" sondern Sanieren und ins Gleichgewicht bringen macht Sinn.

 

Vor diesem Hintergrund bedürfen viele angebotene Ernährungslehren, Fastenkuren und Abnehmprogramme aber auch Behandlungen mit Medikamenten einer differenzierteren Betrachtungsweise.

 

Darmgesundheit bedeutet Lebenskraft und Lebensfreude.

 

Im ProjektLeben sich mit diesem Bereich auseinanderzusetzen und in die ganzheitliche Betrachtung mit einzubringen, ist unumgänglich.